11.07.2024
von Eike
Anlass für das Buch war eine Feldstudie im Nationalpark Schwarzwald, um zu untersuchen, wie viel Wildnis auf drei ausgewählten Wanderwegen erlebt wird und wie das Wildnis-Erleben mit Erholung und Gesundheitsförderung sowie Möglichkeiten zur Umweltbildung zusammenhängen. Die Studie resultierte in sehr spannenden Ergebnissen und schnell war klar, das es bisher kaum umweltpsychologische Forschung zum Wildnis-Erleben gibt und dass weder die naturwissenschaftliche, noch die gesellschafts-wissenschaftliche Sichtweise das Konstrukt Wildnis vollständig abbilden.
Eher im Gegenteil: während das aus Sicht der Naturwissenschaften Wildnis ein Gebiet ohne menschliche Einflüsse sein soll, argumentiert die gesellschaftswissenschaftliche Seite, dass gerade das Erleben von Wildnis wichtig für uns Menschen ist und auf diese Art auch Wertschätzung für Umwelt und Natur gefördert werden kann.
In der ersten Hälfte des Buchs werden diese Perspektiven detailliert beleuchtet und es wird dargestellt, wo und wie die Umweltpsychologie zu einer ganzheitlicheren Sichtweise auf Wildnis beitragen kann. Es wird ein psychologisches Maß entwickelt, mit dem sich der Grad der Wildniswahrnehmung, die „Wildnishaftigkeit“, für fast beliebige Umwelten quantifizieren und vergleichen lässt, und wie Wildnishaftigkeit mit der Erholungsfunktion, Gesundheitsförderung und mit Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zusammenhängen kann. Anhand der Ergebnisse der Studie im Nationalpark Schwarzwald wird ein praktisches Fallbeispiel zu den eher theoretischen Überlegungen im ersten Teil vorgestellt.
Interessiert? Das Buch kann direkt beim Haupt-Verlag (auch als eBook) oder in jeder Buchhandlung bezogen werden. Und wer ganz lieb fragt, bekommt vielleicht auch direkt ein Exemplar von uns!
von Lindern, E. (2024). Wildnis erleben – Eine umweltpsychologische Perspektive. Zürich, Paul Schiller Stiftung, Bern, Haupt Verlag. 139 Seiten.
ISBN: 978-3-258-08386-5